Bedienungsanleitung AFE-1794-2.6/5.3
- Sicherheitshinweise
- Das Stromversorgungsgerät (Netzteil) des elektrolytischen Reinigungsgerätes/Galvanisiergerätes muss unbedingt an eine Steckdose mit Schutzkontakt angeschlossen werden.
- Bei offensichtlichen Schäden ist die Stromversorgung und das AFE-1794 nicht mehr einzusetzen. Eine Reparatur darf nur durch einen Fachmann erfolgen.
- Vor Bestückung, Wartung und Reinigung das Gerät von der Stromversorgung trennen.
- Während des Betriebes des Gerätes ist für ausreichende Lüftung zu sorgen. Nicht rauchen, es kann während der Elektrolyse Knall- bzw. Chlorgas entstehen. Halten Sie Kinder vom Gerät fern. Greifen Sie während des Betriebes nicht in die Elektrolytlösung. Geeignete Schutzkleidung, Schutzbrille und Handschuhe benutzen!
- Anode und Katode sind nach jeder Benutzung mit Reinigungspads zu säubern.
- Stromführende Teile sind aus funktionellen Gründen nicht abgedeckt, seien Sie deswegen vorsichtig. Elektrolyse/Galvanisation ist trotz Niedrigspannung nicht ungefährlich, kann aber bei unsachgemäßer Durchführung gesundheitliche Folgen haben.
FERROINSTANT übernimmt keine Haftung für Schäden jeglicher Art. Benutzung auf eigene Gefahr!
- Technische Ausstattung
Das elektrolytische Reinigungsgerät besteht aus einem Reinigungsbehälter, Anode/n, einer in Höhe verstellbaren Katodeklemme und je nach Ausführung, einem Netzteil. Die Stromzuführung der Anode/n erfolgt mit einen entsprechendes Kabel über die rote Stromausgangsbuchse des Netzteiles zur roten Stromeingangsbuchse des Elektrolysegerätes und bildet die positive Elektrode. Die Stromzuführung der Kathode erfolgt über die schwarze Stromausgangsbuchse des Netzteiles mit der schwarzen Stromeingangsbuchse des Elektrolysegerätes und bildet bei der Elektrolyse/Galvanisation die negative Kathode. Im Elektrolysegerät selbst sind alle relevanten Metallteile aus hochwertigem Edelstahl verbaut. Das AFE-1794 hat im Lieferumfang zwei großflächige, auswechselbare Edelstahlanoden die das Reinigungsobjekt 1:1 abdecken, so das der Strom und damit die Elektrolyse überall am Objekt wirken kann. Wegen der unterschiedlichen Größe der Reinigungs- oder Galvanisationsobjekte ist es zusätzlich möglich, die Anoden unabhängig von einander näher an das, oder weiter weg vom Objekt zu führen. Dadurch wird die Stromstärke/Reinigungsleistung erhöht oder verringert.
Das Reinigungsobjekt/Galvanisationsobjekt wird mit einer starken Edelstahlklammer gehalten, die über einen Gelenkarm in vertikaler Richtung in jede Halteposition punktgenau verstellt werden kann. Es können kleinste, als auch Gegenstände bis zu einer Größe etwa eines Essbesteckes gereinigt und galvanisiert werden. Anoden und Klemmarm können ganz einfach, werkzeuglos verstellt und nach den jeweiligen Bedürfnissen positioniert werden.
Mit dem AFE-1794 kann:
- verkrustetete Ablagerungen an metallischen Bodenfunden durch Elektrolyse beseitigt werden
- metallische Beschichtungen durch Galvanisation hergestellt werden
- Anodisierung zum Eloxieren durchgeführt und
- elektrolytisch entfettet werden
- Stromversorgung
Grundsätzlich eignet sich jede Gleichstromquelle, egal ob Batterie oder geregeltes Netzteil. Die Stromlieferanten sollten allerdings einen Ausgangsstrom von 5 Ampere nicht überschreiten da das Gerät und das Reinigungsobjekt zu heiß und zerstört werden können. Bei der Verwendung eines Netzteils sollte dieses in Spannung und Strombegrenzung einstellbar sein, über entsprechende ablesbare Anzeigen verfügen und kurzschlussfest sein. Der Anschluss zum Elektrolysegerät erfolgt über Buchsen und Verbinder mit Durchmesser 4mm.
- Herstellung der Elektrolytlösung
Damit ein Elektronenaustausch während der Elektrolyse stattfinden kann wird eine leitende Flüssigkeit, ein so genannter Elektrolyt benötigt. Dieser ist vor Inbetriebnahme des Gerätes herzustellen. Dazu benötigen Sie möglichst lauwarmes Wasser und Elektrolysesalz. Verwenden Sie nur unser SN- 91, es ist optimal zur elektrolytischen Reinigung abgestimmt und in verschiedenen Gebinden erhältlich. Lösen Sie dazu 6 -10 Teelöffel Elektrolysesalz SN-91 in 0,5 Liter lauwarmen Wassers auf. Nehmen Sie lieber etwas mehr Salz als zu wenig, sonst kann es passieren dass keine Elektrolyse stattfinden kann, da der Widerstand des Wassers noch zu hoch ist. Zur Herstellung der Elektrolytlösung empfehlen wir bei empfindlichen Objekten destilliertes Wasser zu verwenden da es entmineralisiert ist. Die so hergestellte Elektrolytlösung kann in der Regel 3 – 6-mal benutzt werden und gilt als erschöpft wenn keine Bläschen mehr während der Elektrolyse am Objekt aufsteigen oder kein Reinigungsfortschritt mehr zu erkennen ist. In dem Falle tauschen Sie den Elektrolyt aus. Verschmutzte Elektrolytlösung hat im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Reinigung. Überschüssige Elektrolytlösung können Sie bis zu einer späteren Verwendung in einem geschlossenen Gefäß aufbewahren. Verbrauchte Elektrolytlösung kann bedenkenlos in die Kanalisation entsorgt werden, es ist nicht giftig.
- Verwendung des Gerätes zur Reinigung mit dem schonenden Elektrolyseverfahren
Hängen Sie die mitgelieferten Edelstahlanoden an die Anodenbrücken. Eine unverkrustete Stelle am Reinigungsobjekt aussuchen und das Objekt dort in die Edelstahlklemme des Elektrolysegerätes klemmen oder den Titandraht befestigen. Zur Reinigung/Galvanisierung ist unbedingt guter Metallkontakt notwendig, deshalb ist auch das Objekt ggf. bis zur festen Substanz von Belag und Korrosion frei zu machen. Rändelrad des Klemmenarms durch Linksdrehung lösen. Klemme mit Objekt so weit wie möglich in den Behälter absenken. Rändelrad durch Rechtsdrehung wieder fest anziehen. Füllen Sie nun so viel von der vorbereiteten Elektrolytlösung in den Behälter des Gerätes, bis das Reinigungsobjekt bedeckt ist. Es sollte die Klemme während der Elektrolyse mit der Flüssigkeit möglichst nicht direkt in Berührung kommen, da sonst die Gefahr eines Kurzschlusses oder Überhitzung besteht. Verbinden Sie die Eingänge des Elektrolysegerätes mit den Ausgängen des Netzteils/Batterie. d.h. rot mit rot und schwarz mit schwarz. Wichtig: Erst jetzt die Stromversorgung einschalten. Nach einigen Sekunden perlt am Objekt die Flüssigkeit und schäumt leicht auf. Anfangs nach 5 Min., später jede Minute kontrollieren und je nach Reinigungsfortschritt, der von vielen Faktoren abhängig ist, die Spannung bzw. den Strom (Stromdichte) schrittweise verringern. Nach jedem Reinigungsgang wird das Objekt aus der Elektrolytlösung entnommen und unter fließendem Wasser mit Spülmittel, zwischen den Fingern oder ggf. mit einer weichen Bürste gewaschen. Für das Kalibrieren und Experimentieren immer erst Probeobjekte verwenden.
Bei Fragen (FAQ) konsultieren Sie uns bitte im Internet http://www.ferroinstant.de
- Verwendung des Elektrolysegerätes als Galvanisiergerät
Hängen Sie die Anoden an die Anodenbrücken. Das gründlich vorbereitete und entfettete Galvanisationsobjekt in die Edelstahlklammer klemmen und Objekt so weit wie möglich in den Behälter absenken. Füllen Sie nun so viel des entsprechenden Metallelektrolytes in den Behälter, bis das Objekt bedeckt ist. Es sollte die Klemmen während der Galvanisation mit der Flüssigkeit möglichst nicht direkt in Berührung kommen, da sonst die Klemme mitgalvanisiert wird und so teures Elektrolyt verloren geht. Nehmen Sie zum direkten Halten des Objektes einen Titandraht der um das Objekt gewickelt wird und anschließend in die Edelstahlklemme eingeklemmt wird. Als Anode können zu Versuchszwecken die mitgelieferten Edelstahl Universalanoden verwendet werden.
Wichtig: Anoden und Elektrolyt sollten immer aus dem Metall bestehen, welches auch abgeschieden werden soll. Nähere Erläuterungen dazu und Einzelheiten zur Galvanisierung erfahren Sie in unserer Broschüre „GalvanoTechnik für Einsteiger- leicht erklärt“ oder in diverser Lektüre über dieses Thema. Bei Fragen konsultieren Sie uns bitte auch im Internet unter http://www.ferroinstant.de
- Verwendung als Anodisiergerät beim Eloxieren
vor dem Einfärben muss das Werkstück in einer Säure anodisiert werden. Das heist, das Werkstück wird anodisch geschalten. Mittels Gleichstrom bildet sich nun eine poröse Oxidationsschicht die das Einfärben des Aluminiumteiles ermöglicht. Gehen Sie weiter wie unter Punkt 5 und 6 vor. Da anodisiert werden soll, muss jetzt aber umgepolt werden. Es wird also von der Stromversorgung her, das schwarze (Minus) Kabel in die rot (Plus) Buchse und das rote (Plus) Kabel in die schwarze (Minus) Buchse des Elektrolysegerätes gesteckt. Wenn Sie elektrolytisch entfetten möchten, gehen Sie bitte genauso vor.
- Praktische Hinweise
Entscheidend für eine erfolgreiche, schonende elektrolytische Reinigung ist genau wie bei der Galvanisierung, die Stromdichte. Das ist die Strommenge, der auf eine cm² Fläche des Objektes wirkt. Bei der elektrolytischen Reinigung sollte eine Stromdichte von ca. 25-60 mA/cm² wirken. Dies ist aber keine zwingende Vorgabe, sondern von Objekt zu Objekt in Hinsicht auf Größe, Erhaltung oder Art der Verkrustung (immer) unterschiedlich. Soll z.B. ein Objekt von 100cm² elektrolytisch gereinigt werden, so wäre z.B. bei einer Stromdichte von 50mA/cm² ein Strom von 5 Ampere notwendig um die Reinigung in einer akzeptablen Zeit abschließen zu können. Wenn das Reinigungsobjekt größer ist, muss demzufolge auch ein größerer Strom fließen. Oftmals hat sich aber eine langsamere Reinigung mit einer geringeren Stromdichte als vorteilhafter erwiesen. Das Reinigungsobjekt wird nicht so schnell warm, die Reinigung ist gründlicher und für das Objekt schonender. Sollte sich nach dem Einschalten des Stromes keine Reaktion zeigen, könnten folgende Ursachen vorliegen: Anode und Katode wurden falsch gepolt. -richtig polen. Das heißt: Netzteil vom Netz trennen und umpolen. -die Lösung ist unterdosiert, es muss nachdosiert werden in dem mehr Elektrolysesalz zugesetzt wird, - an einer Stelle gibt es durch Verunreinigungen oder Korrosion Kontaktschwierigkeiten, Netzteil vom Netz trennen und die Kontaktstelle (Klemme) reinigen. Guter Kontakt zwischen Klemme und Objekt ist die Grundvoraussetzung für gutes Gelingen! Niemals beide Pole bei eingeschalteter Stromversorgung direkt, ohne Elektrolyt zusammen bringen. Je nach Ausführung könnte sonst das Netzteil zerstört werden!
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Galvanisieren ist trotz Niedrigspannung nicht ungefährlich und kann
bei unsachgemäßer Durchführung, gesundheitliche Folgen haben! Die Benutzung des Galvanisationsgerätes erfolgt auf eigene Gefahr.
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